Psychische Spätfolgen einer Abtreibung

Psychische Spätfolgen einer Abtreibung

Jede Frau (und jeder Mann) reagiert unterschiedlich auf das Erlebnis einer Abtreibung. Manche meinen, es hätte ihnen nicht sonderlich geschadet. Andere wiederum leiden immens unter dem Verlust ihres Kindes. Viele kommen selbst nach Jahrzehnten nicht darüber hinweg. Besonders gefährdet für psychische Spätfolgen sind schwangere Jugendliche und Frauen, die einem hohen Druck ihres Umfeldes ausgesetzt waren oder sogar zur Abtreibung gezwungen wurden.

Wenn Risikofaktoren, wie z.B. ein extrem junges Alter, Single-Status der Frau, das Vorliegen eines bisher unbehandelten Traumas, häusliche Gewalt oder vielleicht eine sehr konservativ-christliche und verurteilende Lebenseinstellung zusammentreffen, befindet sich die unerwartet Schwangere natürlicherweise in einer Zwangslage und braucht Unterstützung. Wird diese nicht nur verweigert, sondern ihr zudem ausdrücklich zu verstehen gegeben, dass sie „das Problem“ gefälligst allein zu lösen habe, sieht sie sich in einer ihr ausweglos erscheinenden Situation.

Internationale Recherche Daten zeigen auf, dass zirka 75% der Abtreibungen unter Druck oder Zwang von außen durchgeführt werden. Die Frau erlebt, dass der Partner, Eltern oder Freunde (oft sogar der Arbeitgeber) ihr signalisieren, dass „dieses Kind unpassend sei und sie es niemals allein aufziehen“ könne. Nicht jede Schwangere kann dem Druck und der Negativität anderer standhalten. Verzweifelt und in ihrer Lebenssituation alleingelassen, entscheidet sie sich, ihr Baby abzutreiben.

Manch eine Frau ist bereits während der Abtreibung verzweifelt, traurig und traumatisiert. Eine andere atmet mit einem anfänglichen Gefühl der Erleichterung auf, dass „das Problem ja nun gelöst sei“. Ein Gefühl, was selten lange anhält, weil sich stattdessen jederart neue Probleme einstellen. Mindestens 20 bis 30% der Frauen, die abgetrieben haben, leiden kontinuierlich unter negativen psychologischen Folgeerscheinungen, oft bis ins hohe Alter.

Die Abtreibungsfolgen sind umso ausgeprägter, je mehr die Schwangere ihr Baby bereits angenommen und geliebt, jedoch dem Druck anderer geopfert hatte.

Psychologische Spätfolgen können sich folgendermaßen äußern:

  • Weinkrämpfe
  • Schuldgefühle
  • Unfähigkeit, sich selbst zu vergeben
  • Tiefsitzende Traurigkeit
  • Wut, Aggressionen
  • Emotionale Kälte
  • Fehlgeleitete Sexualität / Promiskuität
  • Essstörungen
  • Vermindertes Selbstwertgefühl
  • Drogen- und Alkoholmissbrauch
  • Albträume und Schlafstörungen
  • Selbstmordgedanken
  • Beziehungsstörungen
  • Selbsthass
  • Angst- und Panikattacken
  • Krisenschwangerschaften
  • Angst vor weiteren Schwangerschaften
  • Angst vor Gynäkologen
  • Hang zu weiteren Abtreibungen
  • „Flashbacks“ – Erinnerungen an die Abtreibung, die durch Gerüche, Geräusche oder Menschen ausgelöst werden (z.B. Arzt, Krankenhaus, Musik, Ort der Klinik)
  • Gefühl des Unwohlseins in Gegenwart von kleinen Kindern und Schwangeren
  • Erinnerungsverlust, Verdrängung
  • Unfähigkeit, bereits vorhandene Kinder zu lieben und zu versorgen
  • Gefühlskälte
  • Selbstverstümmelung, Schneiden
  • Einsamkeit
  • Schwierigkeiten, vertrauensvolle Beziehungen aufzubauen
  • Gefühl der Leere

Es ist nicht ungewöhnlich, dass viele Frauen (und Männer) für ihre emotionalen und psychischen Probleme jahrelang bei Ärzten und Psychologen Hilfe suchen, ohne jemals das Thema Abtreibung anzusprechen. Dass Abtreibung nicht zu unterschätzende Folgen haben könne, ist in unserer Gesellschaft immer noch ein Thema, was eher verheimlicht und nicht offen angesprochen wird. Aus Befragungen wissen wir, dass zirka 50% der Frauen ihre Abtreibung selbst vor ihren engsten Angehörigen geheim halten. Unausgesprochenes Leid und Geheimniskrämerei machen einsam und traurig.

Wenn sie aber mutig die Trauer über ihr verlorenes Baby ansprechen wollen, wird den Betroffenen oft mit Unverständnis und Ablehnung begegnet. Viele, die vorher zur Abtreibung drängten, reagieren nun mit: „Ach, ist doch schon so lange her, vergiss es. Na und? Ist doch nichts Schlimmes. War ja noch kein richtiges Kind.“ Verletzende Antworten, mit denen die Frauen zurückgewiesen werden. Dieses Unverständnis verschlimmert die Einsamkeit der Frau und verstärkt ihre psychischen Probleme. Denn sie weiß, ihr Kind war ein richtiges Kind, und nicht der gern erwähnte „Gewebeklumpen“. Und die Trauer über ihr verlorenes Baby tut in Herz und Seele weh.

Erst wenn Betroffene das einschneidende Erlebnis des Kindsverlustes aufarbeiten können, sind sie auch fähig, ihre anderen Probleme in Angriff zu nehmen und zu bewältigen. Dieser Aufarbeitung widmet sich die Rachels Weinberg Methode mit erstaunlicher Wirkung.

Wir bieten die heilsame Bewältigung des Abtreibungserlebnisses in einfühlsamer Gruppenarbeit durch eine einzigartige Arbeitsweise, die auch in Fachkreisen weltweit hohen Anerkennungswert genießt. Weitere Info hier: Wie wir helfen.

Quelle: Priscilla K. Coleman, Ph.D., Professor of Human Development and Family Studies, Bowling Green State University

Wir helfen weltweit. Fürsorglich. Fachlich kompetent.

Wir helfen bei Trauer und seelischem Schmerz nach Abtreibung. Ihre Spende ermöglicht unsere Arbeit. Herzlichen Dank.

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