Trauma Risiko Faktoren

Beratungsgespräche sind Pflicht, bevor sich eine Frau für eine Abtreibung entscheidet. In solch einem Gespräch ist durchaus bereits erkennbar, welche der Frauen in besonderem Maße gefährdet sind, auf das belastende Trauma einer Abtreibung mit Folgeerscheinungen zu reagieren. Nicht jede Frau leidet unter Abtreibungsfolgen. Jedoch bei ungefähr 25% aller Frauen, die willentlich eine Schwangerschaft abgebrochen haben, treten emotionale, psychische oder spirituelle Belastungsstörungen auf. Die nachfolgende Liste ist nicht erschöpfend, sondern soll dem allgemeinen Verständnis dienen, bei welchen Risikofaktoren eine Frau nach einer Abtreibung mit traumatischen Belastungsstörungen reagieren könnte.

Fühlt sich zur Abtreibung gezwungen:

  • Um die Bedürfnisse und Wünsche anderer zu erfüllen.
  • Wird mit Liebes- oder Anerkennungsentzug bedroht, wenn sie nicht “das Richtige“ tut.
  • Erfährt keinerlei emotionale oder materielle Unterstützung, um die Schwangerschaft fortzusetzen.
  • Wird vom Partner mit Verlassen bedroht.
  • Lebt in schwierigen Lebensumständen.
  • Erfährt häusliche Gewalt durch den Partner oder Angehörige.
  • Ist Opfer sexuellen Missbrauchs.
  • Vorgeburtlicher Test zeigt Geburtsdefekte des Kindes auf.
  • Druck von Ärzten, ein eventuell behindertes Wunschkind abzutreiben.
  • Ambivalenz/Unsicherheit über die Richtigkeit ihrer Entscheidung
  • Zuneigung/Wunsch, das Baby zu behalten
  • Psychiatrische Vorgeschichte

Gefühle, die in solch einer Situation zu Belastungsstörungen führen können:

Je nach Persönlichkeit ist damit zu rechnen, dass nach einer Abtreibung Gefühle zum Vorschein kommen, die das Leben und die Zukunftsplanung der betroffenen Person einschränken oder sogar völlig verändern können.

  • Hilflosigkeit
  • Angst
  • Wut
  • Verlassenheit
  • Terror
  • Verzweiflung
  • Trauer
  • Scham
  • Erniedrigung
  • Minderwertigkeitsgefühle

Abtreibungsfolgen beruhen auf einer Post-Traumatischen Belastungs-Störung (PTBS), die ihre Ursache im Erleben einer Extremsituation oder einer Todeserfahrung haben. Diese Störungen sind immer ernst zu nehmen und sobald sie auftreten, sollte eine rechtzeitige Aufarbeitung des Erlebten eingeleitet werden. Das Wissen um die Schwierigkeiten und Lebensumstände der Schwangeren ist ein wichtiger Faktor, die es im Beratungsgespräch in Betracht zu ziehen gilt, um effektive Hilfe anbieten zu können, die weder ihr Kind noch ihr psychologisches Gleichgewicht zerstört. Entscheidet sich die Schwangere unter den oben genannten Umständen für eine Abtreibung, liegt die Gefahr einer langfristigen, ausgeprägten Belastungsstörung im Bereich des sehr Wahrscheinlichen.

Bei inadäquater Beratung und vorliegenden Partner- Konflikten vor der Abtreibung sagen:

  • 86% der befragten Frauen und 87% der Männer, dass die Beratung vor der Abtreibung unzureichend gewesen wäre.
  • 51% der Frauen und 53% der Männer, dass sie mit der Entscheidung ihres Partners, das Kind abzutreiben, nicht einverstanden waren.

Daraus resultierend beschrieben 78% der Frauen und 71% der Männer die Abtreibung als ein Ereignis, was in ihnen entweder einen „hohen“ oder einen „übermächtigen“ Stress hervorrief.

Quelle: Coyle, C., Coleman, P., & Rue, V. (2010) Inadequate Pre-abortion Counseling and Decision Conflict as Predictors of Subsequent Relationship Difficulties and Psychological Stress in Men and Women. Traumatology: An International Journal, 16, 16-30.

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Wir helfen bei Trauer und seelischem Schmerz nach Abtreibung. Ihre Spende ermöglicht unsere Arbeit. Herzlichen Dank.

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